Ich war endlich wieder da. Endlich konnte ich meinen besten Freund Dan wiedersehen, mich mit ihm über alles und jeden austauschen und mit ihm weggehen. Ich hatte ihn so verdammt vermisst. Ich hatte mir noch nie ein Leben ohne ihn vorstellen können, doch dann musste ich, wohl oder übel, mich meinen Eltern beugen und mit wegziehen. Es war keine leichte Entscheidung gewesen, doch mir bleib eigentlich gar nichts anderes übrig.
Doch nun war ich endlich wieder da! Ich war zurück und das im vollen Glanz! Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen stand ich also vor der Haustür zu dem Loft der Humphreys und hatte vor Auregung schon ein ganz schreckliches Kribbeln im Bauch. Ich sah es wie in Zeitlupe - mein Hand hob sich und klopfte an die große Tür... Doch kein Dan machte auf, sondern Jenny, seine kleine Schwester. Ich hatte mich schon immer gut mir ihr verstanden und fiel ihr natürlich direkt um den Hals, immerhin freute ich mich auch die kleine Blondine wiederzusehen.
Nachdem ich erfahren habe, dass Dan heute nicht da war und sich irgendwo anders rumtrieb, entschied sich mich dazu, zu einem meiner Lieblingsplätz zu gehen - in den Park. Hier waren wir früher oft gewesen, ob es nun Sommer oder Winter war, solange sie zusammen hier waren, war alles andere egal. Wir haben über alles zusammen geredet... Meine Gedanken nahmen mich einen Moment völlig in Ansprung und ich lief einfach die Wege entlang, wohl wissend, dass ich so, über kurz oder lang, zu unserem alten Lieblingsplatz kommen würde. Und ich hatte Recht. Nach einigen Minuten kam er schon in mein Blickfeld - von Bäumen umrandet und von Vögeln besungen erstrahlte er in seiner alten Sympathie. Er hatte sich kein Stückchen verändert... Doch eine Sache passte hier nicht...
Es war Dan. Aber nicht alleine. Er hatte ein anderes Mädchen weggenommen. Urplötzlich wurde Wut in meinem Inneren geschürt. Ich hätte dieses Mädchen am liebsten in den nahegelegenen Teich gestoßen, doch ich hielt mich zurück, außerdem war ich sowieso zu weit weg.
Es tat weh sie zusammen zu sehen. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Ich wusste nicht, ob ich hingehen sollte oder einfach nur hier stehen bleiben sollte. Meine Gedanken rasten und verursachten mir Kopfschmerzen. Ich war verwirrt und so durcheinander in dem Moment. Ich schien wie leergefegt zu sein, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, doch ich versuchte noch, mich zu beherrschen, immerhin hatte er allen Grund der Welt sich mit anderen Mädchen zu treffen. Sie waren noch nie zusammen gewesen und waren es auch jetzt nicht.
Dennoch schmerzte es, sie so innig zu sehen. Sie lachten und hatten Spaß. Dan schien keinen Gedanken mehr an mich zu verschwenden. Meine Augen wanderten gen Boden. Er schien plötzlich interessanter zu sein als alles andere und ich wollte am liebsten nur noch im Boden versinken.
Ich konnte das laute Quietschen des blonden Mädchens vernehmen und es fühlte sich an wie ein Schlag ins Gesicht. Ich wollte hier weg. Einfach weg, egal wohin. Hauptsache ich müsste das nicht mitansehen...